Du genießt die praktische Arbeit in deiner Pflegeausbildung, aber das Lernen in der Berufsschule oder Pflegeakademie bereitet dir Schwierigkeiten? Dann könnten diese Lernstrategien genau das Richtige für dich sein. Sie helfen dir, dich effektiv auf deine Prüfungen vorzubereiten – für bessere Noten ohne zusätzlichen Stress.
Inhaltsverzeichnis
Kann man Lernen lernen?
Bevor wir uns speziellen Lerntechniken widmen, schauen wir uns zunächst an, wie der Lernprozess generell funktioniert. Dein Gehirn spielt dabei eine zentrale Rolle, wenn es darum geht, neues Wissen aufzunehmen, zu verstehen und langfristig zu behalten. Es besteht aus zwei Hemisphären, die unterschiedliche Aufgaben haben: Die linke Gehirnhälfte ist hauptsächlich für Logik und Sprache zuständig, die rechte für bildliche Informationen.
Am effizientesten lernst du, wenn beide Gehirnhälften aktiv sind. Fachbegriffe oder Pflegeverfahren zu lernen, ist daher einfacher, wenn du sie mit passenden Bildern verknüpfst. Es ist ebenfalls hilfreich, neues Wissen mit bereits Bekanntem zu verbinden. Visualisierungen, wie Diagramme, Mindmaps oder Collagen, machen den Lernstoff anschaulicher und helfen dir, selbst komplexe Zusammenhänge besser zu verstehen und zu behalten.
Lernmethoden in der Pflegeausbildung: Die Grundlagen
Während des theoretischen Teils deiner Ausbildung wirst du verschiedene Fächer haben, sowohl allgemeinbildende als auch fachspezifische. Wahrscheinlich fällt dir nicht alles gleich leicht: Einige Inhalte verinnerlichst du sofort, während du andere oft wiederholen musst. Das ist völlig normal und hängt sowohl mit deinen Interessen als auch mit deinen Fähigkeiten zusammen: Wenn du in einem Fach gut bist und/oder es interessant findest, fällt dir das Lernen leichter. Was kannst du also tun, wenn manche Inhalte einfach nicht hängen bleiben wollen?
Einen individuellen Lernplan erstellen
Wenn dir der Lernstoff überwältigend erscheint, unterteile ihn in kleinere Abschnitte. Ein gutes Selbstmanagement kann dir dabei helfen. Erstelle einen persönlichen Lernplan, in dem du genau festlegst, für welches Fach du wann lernen möchtest. Notiere darin die Kapitel oder Seitenzahlen aus deinen Lehrbüchern und plane genügend Zeit bis zur Prüfung ein. Extra-Tipp: Plane Pufferzeiten ein. Es kann vorkommen, dass du für eine Lerneinheit länger brauchst als gedacht oder dass du krank wirst und nicht lernen kannst.
Pausen und Belohnungen einplanen
Übernimm dich nicht und plane auch Erholungsphasen in deinem Lernplan ein. Dein Gehirn benötigt Zeit, um neue Informationen zu verarbeiten. Nach einer erfolgreichen Lerneinheit kannst du dir eine kleine Belohnung gönnen, etwa ein Stück Schokolade oder eine Folge deiner Lieblingsserie. Belohnungen helfen, die Motivation aufrechtzuerhalten.
Eine ruhige Lernumgebung schaffen
Um besser konzentriert zu lernen, solltest du Ablenkungen von deinem Arbeitsplatz fernhalten. Stell dein Handy auf lautlos oder schalte es ganz aus, um nicht durch Nachrichten gestört zu werden. Bestimmte Apps und Internetseiten kannst du vorübergehend sperren, um Versuchungen zu vermeiden. Ein guter Ort zum Lernen ist eine Bibliothek oder ein leerer Klassenraum. Falls möglich, lerne an dem Ort, an dem später die Prüfung stattfindet. Vertraute Umgebungen erleichtern es deinem Gehirn, das Gelernte abzurufen.
Unterstützung suchen
Lernen im Team ist oft einfacher. Mit deinen Mitschülern kannst du Lerngruppen bilden und den Stoff gemeinsam durchgehen. Ihr könnt Fragen direkt klären und euch gegenseitig abfragen. Das Simulieren der Prüfungssituation hilft, selbstsicherer zu werden und Prüfungsangst zu reduzieren. Auch Lerntandems sind effektiv: Wenn du zum Beispiel in Aanatomie stark bist und ein Mitschüler oder eine Mitschülerin in Pflegewissenschaften, könnt ihr euch gegenseitig unterstützen.
Tipps fürs Auswendiglernen
Manche Informationen müssen einfach auswendig gelernt werden, wie medizinische Begriffe oder Pflegeverfahren. Wiederhole diese Inhalte so oft wie möglich, zum Beispiel auf dem Weg zur Schule. Längere Texte kannst du in Abschnitte unterteilen und stückweise lernen. Verwende Karteikarten für Fachbegriffe: Auf einer Seite der Begriff, auf der anderen die Bedeutung. Eselsbrücken und Merksätze können ebenfalls das Behalten erleichtern.
Beispiel für eine Eselsbrücke: „Der Thrombus wird zum Embolus, wenn er auf die Reise muss.“
Wissen vertiefen
Lernstoff nur auswendig zu lernen, führt oft dazu, dass man ihn schnell wieder vergisst. Versuch daher, das Erlernte wirklich zu verstehen. Lies weiterführende Fachliteratur oder besuche ein Pflegeheim, um theoretisches Wissen in der Praxis zu erleben. Dies hilft, das Gelernte besser zu verankern.
Finde heraus, welcher Lerntyp du bist
Auditiver Lerntyp
Du nimmst Informationen am besten auf, wenn du sie hörst. Mündliche Erklärungen und Vorträge sind für dich besonders effektiv. Beim Lernen sprichst du die Inhalte manchmal laut vor dir hin oder erklärst sie dir selbst. Umgebungsgeräusche und Musik können dich leicht ablenken.
Visueller Lerntyp
Du lernst am besten durch Lesen und Schreiben. Handlungsabläufe verstehst du besser, wenn du sie beobachten kannst. Informationen, die in Form von Grafiken oder Bildern dargestellt werden, prägen sich dir besonders gut ein.
Motorischer Lerntyp
Du merkst dir Dinge am besten, wenn du sie durch Handlungen nachvollziehen kannst. Praktische Übungen und „learning by doing“ sind für dich ideal. Du verwendest häufig Gesten und Mimik, um das Gesagte zu unterstreichen und zu verdeutlichen.
Kommunikativer Lerntyp
Du lernst leichter, wenn du Informationen mit anderen diskutieren und Fragen stellen kannst. Die sprachliche Auseinandersetzung und der Dialog über das Lernmaterial sind für dich entscheidend.
Fazit
Die Pflegeausbildung erfordert nicht nur praktische Fähigkeiten, sondern auch theoretisches Wissen. Mit den richtigen Lernstrategien kannst du die Herausforderungen im Theorieunterricht meistern und dich optimal auf deine Prüfungen vorbereiten. Ob durch einen strukturierten Lernplan, die richtige Lernumgebung oder das Erkennen deines Lerntyps – es gibt viele Wege, stressfrei und effektiv zu lernen. Setze die Tipps um, finde heraus, was für dich am besten funktioniert, und du wirst sehen, dass das Lernen für die Pflegeausbildung nicht nur einfacher, sondern auch erfolgreicher wird. Viel Erfolg auf deinem Weg in der Pflegeausbildung!
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FAQ`s
Wie kann ich mich am besten auf Prüfungen in der Pflegeausbildung vorbereiten?
Die beste Vorbereitung auf Prüfungen in der Pflegeausbildung erfolgt durch einen strukturierten Lernplan, regelmäßige Wiederholungen des Stoffes und das Nutzen von Visualisierungstechniken wie Mindmaps und Schaubildern. Auch Lerngruppen und praktische Übungen können helfen, das Gelernte besser zu verinnerlichen.
Welche Lernmethoden sind besonders effektiv für Pflegekräfte?
Für Pflegekräfte sind Visualisierungen, praktische Übungen und das Lernen in Gruppen besonders effektiv. Durch die Kombination von theoretischem Wissen und praktischen Anwendungen kann der Lernstoff besser verankert werden. Auch das Wiederholen von Fachbegriffen und Pflegeprozessen mit Karteikarten oder Eselsbrücken ist hilfreich.
Wie finde ich heraus, welcher Lerntyp ich bin?
Du kannst herausfinden, welcher Lerntyp du bist, indem du verschiedene Lernmethoden ausprobierst und beobachtest, bei welchen du am besten Informationen behältst. Wenn du beim Hören gut lernst, bist du ein auditiver Lerntyp. Wenn du durch Lesen und Schreiben am besten lernst, bist du ein visueller Lerntyp. Wenn du durch praktisches Tun lernst, bist du ein motorischer Lerntyp. Wenn du durch Diskussionen und Gespräche am besten lernst, bist du ein kommunikativer Lerntyp.
Was kann ich tun, wenn ich beim Lernen schnell abgelenkt werde?
Um Ablenkungen zu vermeiden, schaffe dir eine ruhige und organisierte Lernumgebung. Schalte dein Handy aus oder stelle es auf lautlos, sperre ablenkende Apps und Webseiten und wähle einen Ort zum Lernen, der frei von Störungen ist, wie eine Bibliothek oder ein leeres Klassenzimmer.
Wie gehe ich mit Prüfungsangst in der Pflegeausbildung um?
Prüfungsangst kannst du durch gute Vorbereitung, regelmäßiges Üben und das Simulieren der Prüfungssituation reduzieren. Entspannungstechniken wie tiefes Atmen, Meditation oder kurze Pausen können ebenfalls helfen. Sprich auch mit deinen Lehrern oder Ausbildern über deine Ängste – oft können sie dir zusätzliche Unterstützung bieten.