Der demografische Wandel in Deutschland wird zu einem erheblichen Mangel an Pflegekräften führen, wie das Statistische Bundesamt berechnet hat wird der Pflegenotstand so noch drastischer als bislang erwartet. Bis zum Jahr 2049 wird voraussichtlich eine Lücke von 280.000 bis 690.000 Pflegekräften bestehen. Die Alterung der Bevölkerung beeinflusst die Personalsituation in der Pflege auf doppelte Weise. Einerseits steigt durch die wachsende Zahl älterer Menschen der Bedarf an Arbeitskräften in der Altenpflege und in Krankenhäusern. Nach den Prognosen der Statistiker werden gegen Ende der Vierzigerjahre etwa 2,15 Millionen Pflegekräfte benötigt, ein Drittel mehr als die 1,62 Millionen im Jahr 2019.

Andererseits begrenzt die demografische Entwicklung das Angebot an Pflegekräften, da mehr ältere Arbeitnehmer in den Ruhestand gehen als jüngere nachrücken. Die Statistiker haben zwei Szenarien für den zukünftigen Pflegenotstand berechnet, abhängig von der gesellschaftlichen und demografischen Entwicklung. In einer optimistischen Variante, die die positiven Trends der letzten Jahrzehnte fortschreibt, würde die Zahl der Pflegekräfte bis 2049 auf 1,87 Millionen steigen – immer noch 280.000 weniger als benötigt. In einer pessimistischen Status-quo-Variante, die nur die demografische Wirkung berücksichtigt, würde die Zahl auf 1,46 Millionen sinken, was einen Mangel von 690.000 Pflegekräften bedeuten würde. Das heißt, fast jeder dritte Arbeitsplatz in der Pflege könnte unbesetzt bleiben.

Die Berechnungen basieren auf Annahmen über die Entwicklung der Bevölkerung und der Erwerbstätigenquote in Pflegeberufen. Sowohl Krankenhäuser als auch Pflege-, Alten- und Behindertenheime sowie ambulante Pflegedienste wurden einbezogen. Fachkräfte mit einer dreijährigen Ausbildung, Assistenzkräfte mit einer einjährigen Ausbildung sowie Hilfskräfte wurden in die Berechnungen einbezogen.

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