Humor in der Pflege

Kann Humor in der Pflege funktionieren? In einem Beruf, in dem es oft um ernste Themen geht, kann Humor wichtig sein, um den stressigen Alltag aufzulockern. Hier erfahren Sie, wie das geht, welche Auswirkungen Humor auf Pflegekräfte und Patienten hat und ob Lachen wirklich gesund ist.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Humor?

Humor bezeichnet eine heitere Gelassenheit, auch in schwierigen Situationen. Es kann verschiedene Formen annehmen, wie Ironie, Witz, Scherz, Kabarett, Parodie, Satire, etc. Humor drückt sich durch das menschliche Lachen aus. Groucho Marx sagte einst, dass Lachen so schnell wirkt wie Aspirin. Aber kann man Humor und Lachen auch in der Pflege und Therapie nutzen?

Welche Wirkung hat Humor auf Patienten?

Humor kann auf unvorhergesehene Art und Weise entstehen. Du hast es bestimmt schon erlebt, wenn du in einer amüsanten Situation plötzlich einen lustigen Kommentar gemacht hast. Diese Momente sind unvorhersehbar und einfach passiert.

Ein anderer Aspekt von Humor ist geplant und bezieht sich auf seine Verwendung in Gesundheitsförderungsstrategien, insbesondere in Humortherapie. Hierbei geht es um die Vorteile, die Patienten aus Humor und Lachen ziehen können. Die Gelotologie und Lachforschung untersuchen die positive Wirkung von Heiterkeit auf die menschliche Gesundheit und bieten einen Einblick in ihre Erkenntnisse.

Doch wie wirkt Humor auf den menschlichen Körper?

Lachen ist ein Phänomen, das nicht nur angenehm und unterhaltsam ist, sondern auch eine Vielzahl positiver Wirkungen auf unsere Gesundheit hat. Eine davon ist die Reduktion der Stresshormone Adrenalin und Cortisol. Diese Hormone sind in Stresssituationen produziert und können bei länger andauernder Ausschüttung gesundheitliche Probleme verursachen.

Lachen hingegen stärkt unsere Immunabwehr durch die erhöhte Bildung von T-Zellen, die wichtig für unser Abwehrsystem sind. Außerdem entspannt Lachen die Gesichtsmuskulatur und setzt Glückshormone frei, was wiederum eine angenehme Stimmung hervorruft.

Lachen hat auch eine aktivierende Wirkung auf unser Herz-Kreislauf-System. Es verbessert die Durchblutung und steigert den Puls, was eine erhöhte Sauerstoffzufuhr bedeutet.

Darüber hinaus befreit Lachen auch die oberen Atemwege, wodurch wir besser atmen können. Schließlich fördert Lachen den Stoffwechsel und senkt das Schmerzempfinden.

Es ist also keine Überraschung, dass Lachen oft als eine Art Naturmedizin bezeichnet wird. Zusammenfassend kann man sagen, dass Lachen nicht nur unterhaltsam ist, sondern auch eine Vielzahl positiver Auswirkungen auf unsere Gesundheit hat.

Humor kann auch Pflegekräften helfen

Als Pflegekraft stehst du täglich vor Herausforderungen, aber du kannst auch von den positiven Auswirkungen von Humor auf Körper und Geist profitieren. Humor kann dir im Pflegealltag helfen, dich von schwierigen Situationen zu distanzieren, Stress zu reduzieren und eine entspannende Atmosphäre zu schaffen.

Als Schutzschild kann Humor helfen, sich vorübergehend von Ernsthaftem oder Überwältigendem zu befreien. So kannst du dich in einem späteren Moment in Ruhe damit auseinandersetzen. Ein Perspektivwechsel durch Humor kann auch helfen, schwierige Situationen in einem neuen Licht zu betrachte und Barrieren abzubauen.

Darüber hinaus reduziert Humor die Ausschüttung von Stresshormonen und fördert das Team-Work und den Beziehungsaufbau, was wiederum Stress reduzieren kann. Humor kann somit eine entspannende Atmosphäre schaffen, die es Ihnen ermöglicht, effektiver zu arbeiten und bessere Beziehungen zu Ihren Patienten aufzubauen.

Die drei Dimensionen des Humors

Lachen und Humor haben einen positiven Einfluss sowohl auf den Körper als auch auf das menschliche Wohlbefinden. Der Psychologe Waleed A. Salameh unterscheidet drei Dimensionen bezüglich der Wirksamkeit von humorvollen Therapien (Titze/Eschenröder/Salameh 1994).

Die emotionale Ebene

Humor kann Hemmungen lösen und Gefühle, die verdrängt wurden, wieder ans Tageslicht bringen. Wenn zum Beispiel Therapeut und Patient zusammen lachen, entsteht ein unmittelbarer, spontaner Austausch menschlicher Emotionen in einer „freizügigen Gleichwertigkeit“. Dieser Austausch kann therapeutisch genutzt werden, um Gefühle zu verarbeiten.

Die kognitive Dimension

Humor stimuliert die kreativen Fähigkeiten von Patienten und unterstützt ihre Fähigkeit, Probleme zu lösen. Bewertungen werden hinterfragt und Entscheidungen gefördert. Die Forscher sprechen hier von einer „erforschenden Haltung“, die feste Normen und Handlungsmuster hinterfragt.

Die kommunikative Dimension

Humor wird von den Forschern als „erfrischend, entspannend, originell und anregendes Kontaktmittel“ beschrieben. Als therapeutisches Mittel schafft es eine freundliche und ungezwungene Atmosphäre. Offene und gleichberechtigte Interaktionen werden unterstützt, und Barrieren und Widerstände beim Gegenüber werden verringert.

Fazit:

Humor kann in der Pflege eine wertvolle Ressource sein. Es kann sowohl Patienten als auch Pflegekräfte von Stress befreien, eine positive Stimmung hervorrufen und ihre Gesundheit verbessern. Die positive Wirkung von Lachen auf den Körper, wie die Reduktion von Stresshormonen und die Stärkung des Immunsystems, kann nicht unterschätzt werden. Darüber hinaus kann Humor auch als Schutzschild fungieren, um sich vor schwierigen Situationen zu distanzieren und eine entspannende Atmosphäre zu schaffen. Insgesamt sollte Humor als eine unterstützende Strategie in der Pflege und Therapie erkannt und genutzt werden.

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