Beitrag-Einspringen_im_Frei

Jede Pflegekraft kennt es. Eine Kollegin oder ein Kollege melden sich krank und es muss ein Ersatz gefunden werden. Dein frei soll gestrichen werden oder du wirst im frei angerufen und sollst einspringen.

Auf Dauer kann das eine Belastung für dich, deine Familie und Freunde werden. Warum ein klares Nein wichtig ist und sogar deinem Betrieb helfen kann, erfährst du hier.

Inhaltsverzeichnis

Dienstpläne sind oft zu knapp bemessen

Viele Arbeitgeber planen sehr knapp mit genau 100% in ihrem Dienstplan. Sie gehen also davon aus, dass niemand ausfällt. Dementsprechend bleiben also nicht viele Optionen als Pflegekräfte aus dem Frei oder Urlaub zu holen oder als Vorgesetzte selbst in den Kasack zu steigen, sollte jemand ausfallen.

Arbeitgeber müssen also mit mehr Personal planen. Den zu Ausfällen kann es immer kommen und das sorgt für eine gute Dienstplanzuverlässigkeit und mehr Zufriedenheit unter den Pflegekräften.

Nach einer Umfrage des Deutschen Berufsverbands für Pflegeberufe (DBfK) können nur vier Prozent der Pflegekräfte von sich behaupten: Ich muss nie für andere einspringen.

Musst du als Pflegekraft aus dem Frei einspringen?

Ganz klar nein. Du musst nicht in deinem Frei einspringen.

Der Arbeitgeber hat ein einmaliges Direktionsrecht, welches mit dem Veröffentlichen des Dienstplans verbraucht ist. Hier drin kann der Arbeitgeber einmalig die Arbeitszeit festlegen.

Der Dienstplan ist gleichzusetzen mit einem Arbeitsvertrag und bedarf beiderseitiger Zustimmung für eine Änderung.

In vielen Tarifverträgen ist zudem festgesetzt, wie weit im Voraus ein Dienstplan aushängen muss. Oft liegt dies bei 4 Wochen.

Musst du deinen Urlaub abbrechen und einspringen?

Auch Urlaube musst du im Normalfall nicht abbrechen oder absagen.

Für genehmigte Urlaube gelten nämlich auch sehr hohe Anforderungen, bis er widerrufen werden kann.

Sowohl Arbeitsgerichte als auch das Bundesurlaubsgesetz brauchen sehr gute Gründe, warum ein Urlaub abgebrochen oder widerrufen werden soll. Hierzu gilt zum Beispiel, wenn dein Betrieb ohne deine Anwesenheit in die Existenzbedrohung rutschen würde. Eine schlechte Personalplanung gehört nicht dazu.

Im Team stärker!

Vielen Pflegekräften fällt es schwer zum Einspringen Nein zu sagen. Das ist kein Geheimnis.

Mal ist das auch in Ordnung, aber wenn du ständig die Dienste durch deine freie Zeit kompensieren musst, wird es Zeit, dem Arbeitgeber zu zeigen, dass es so nicht mehr weitergeht.

Am einfachsten ist es, wenn ihr dies als Team tut und geschlossen auftretet. So muss der Arbeitgeber reagieren und kann das Team nicht gegeneinander ausspielen. Solche Verhaltensweisen sind von Arbeitgebern nicht üblich, aber es gibt immer mal wieder welche, die genau dies tun.

Es gab bereits Teams, die ihren Arbeitgebern Fristen gesetzt haben für eine Arbeitserleichterung und danach jegliches Einspringen und Überstunden ablehnen.

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FAQ

Muss ich als Pflegekraft im Frei einspringen?

Nein, als Pflegekraft musst du nicht im Frei einspringen. Der Dienstplan, der veröffentlicht wird, ist gleichzusetzen mit einem Arbeitsvertrag. Eine Änderung bedarf beiderseitiger Zustimmung.

Muss ich meinen Urlaub abbrechen und einspringen?

In der Regel musst du deinen Urlaub nicht abbrechen oder absagen. Für genehmigte Urlaube gelten hohe Anforderungen, um sie zu widerrufen. Eine schlechte Personalplanung gehört nicht zu den Gründen, die einen Urlaubsabbruch rechtfertigen.

Warum ist es wichtig, ein klares Nein zum Einspringen zu sagen?

Ein klares Nein zum Einspringen ist wichtig, um langfristig Belastungen für dich, deine Familie und Freunde zu vermeiden. Zudem kann es deinem Betrieb helfen, indem er mit mehr Personal plant und somit für eine zuverlässigere Dienstplanung und mehr Zufriedenheit unter den Pflegekräften sorgt.

Wie kann man als Team gegen ständiges Einspringen vorgehen?

 Es ist empfehlenswert, als Team geschlossen aufzutreten und dem Arbeitgeber deutlich zu machen, dass ständiges Einspringen nicht mehr akzeptabel ist. Indem das Team gemeinsam Fristen setzt und zukünftiges Einspringen sowie Überstunden ablehnt, kann eine Verbesserung der Arbeitssituation erreicht werden. Solch ein gemeinsames Vorgehen erschwert es dem Arbeitgeber, das Team gegeneinander auszuspielen.

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